Zürich-Oerlikon

Seit der Erweiterung von 1990 wurde das Einfamilienhaus aus der Gründerzeit im Zürcher Allenmoos-Quartier als Büro genutzt. Nun soll es wieder in ein Wohnhaus umgewandelt werden. Was tun mit einem 25-jährigen Anbau, der durch rosarote Keramikplatten und ein wuchtiges Vordach auffällt? Aus ökologischen wie auch ökonomischen Überlegungen überzeugte die Strategie des Zusammenführens: Altbau und Anbau werden durch pragmatische Interventionen zu einem wohnlichen Ganzen verschmolzen. Mit sparsamer Eingriffstiefe und ausdrucksstarken gestalterischen Mitteln gliedert sich der Büroanbau in die Wohneinheit ein. Der Haupteingang wird wieder an der Rückseite situiert und erhält einen neuen Treppenzugang. Damit ergab sich die Möglichkeit für ein grosszügiges Fenster gegen Süden. Im Erdgeschoss werden die Wohnräume neu um die Küche angeordnet.
Die neuen Fenster und trapezförmigen Metallzargen sind in Weiss gehalten und verbinden sich so mit dem bestehenden weissen Keramikfries und der Untersicht des Anbauvordachs. Aus den vorhandenen quadratischen Elementen der 1980er-Jahre liess sich ein Thema entwickeln, das sich durch das gesamte Haus zieht. Beläge, Öffnungen, Griffe, Beleuchtung und Rahmen sind in quadratischer Formensprache gestaltet. Mittels Farbkonzept lassen sich die unterschiedlichen Bauepochen und Räume vereinen: Vertikale Verbindungen sind in hellem Grün, Zimmertüren in Petrolblau und Türen zu Nassräumen in Rot gehalten. Sonst dominieren Weiss- und Schwarztöne sowie die Naturfarbe des dunklen und hellen Parkettbodens. Bei geöffneten Türen sind alle drei Farben des Konzeptes erlebbar.
Privat
Ringstrasse, Zürich-Oerlikon
Geschossfläche 210 m2
Direktauftrag
Planung und Realisation: 100 % Teilleistungen inkl. Bauleitung mit Einzelleistungsnehmern
Umfassender Bestandserhalt
Tragwerksplanung: Knapkiewicz + Braunschweiler, Effretikon
Haustechnik: Jungenergie GmbH, Zürich
Bauphysik: Raumanzug GmbH, Zürich
Fotografie: © Thomas Stöckli, Zürich








«Der Umbau war eine Doppelaufgabe: Einerseits galt es, das Erdgeschoss mit Bestandserhalt optimal zu organisieren und andererseits den Geist der unbeliebten 1990er-Jahre auf optimistische Weise zu lesen und weiterzugestalten.»



